Veranstaltungen 2015

Höhere Schadenssummen bei gleichzeitig sinkenden Fallzahlen kennzeichnen die Entwicklung im Bereich Wirtschaftskriminalität im Laufe der letzten Jahre. Lässt man die traditionell hohen Dunkelziffern in diesem Kriminalitätsbereich außer Betracht, sprechen die gesunkenen Fallzahlen für die verstärkten Anstrengungen deutscher Unternehmen zur Abwehr wirtschaftskrimineller Handlungen.

Gleichzeitig zeigt sich aber, dass die Qualität und Intensität der „erfolgreichen“ Angriffe zugenommen hat. Die rasante technologische Entwicklung ist sicher eine Erklärung dieser Entwicklung. Zum einen eröffnen neue technologische Verfahren - insbesondere Internet-basierte Technologien - auch neue Angriffsfelder. Zum anderen bietet die immer preiswertere Massenverfügbarkeit von High Tech Produkten, wie z.B. die Drohne für das Handgelenk, bisher nicht gekannte Möglichkeiten für Wirtschaftsstraftäter.

Aber auch die Qualität und Organisation wirtschaftskrimineller Straftäter hat sich verändert. Waren in der Vergangenheit die Wirtschaftsstraftaten auf die einfache und schnelle Überwindung meist unzureichender Sicherheitsmaßnahmen gerichtet oder einer „günstigen“ Gelegenheit geschuldet, „investieren“ heutige Angreifer Zeit und Mittel in Analyse der Angriffsziele, sowie in Planung und Erfolgsstrategie der Tat.

Das eingesetzte Know-How, die Strategie und die Organisationsstruktur dieser Angreifer gleicht eher einem modernen Wirtschaftsunternehmen denn einer kriminellen Räuberbande. Dank enormer finanzieller Mittel, die in manchen Ländern sogar aus direkter oder indirekter staatlicher Unterstützung stammen, sind solche wirtschaftskriminellen Organisationen oft besser ausgestattet, als die von ihnen angegriffenen Unternehmen.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die Abwehrmaßnahmen der Wirtschaftsunternehmen noch zeitgemäß sind und die eingesetzten Mittel und Methoden dieser neuen Bedrohung gerecht werden. Die gleiche Frage stellt sich auch für die staatlichen Organe hinsichtlich eines zeitgemäßen und ausreichenden Wirtschaftsschutzes.

Tagungstarife:

Mitglied German Chapter ACFE e.V. (240 Euro)
Mitarbeiter Volkswagen AG (240 Euro)
Nicht-Mitglied / externer Teilnehmer (480 Euro) 

Am 22.04.2015 ab 16:30 Uhr findet ein exklusives Vorabendprogramm in der Autostadt Wolfsburg mit anschließendem kulinarischen Get Together statt. 

Seminarfokus:

Forensische Interviews sind unverzichtbar bei der Ermittlung und Aufklärung von Verdachtsfällen der Wirtschaftskriminalität. Profis trainieren daher regelmäßig.
Denn die Anforderungen an den Gesprächsführer sind hoch und vielschichtig:

• Befragungsstrategien situativ und flexibel anpassen
• Ausweichmanöver erkennen und antizipieren
• Wahrheit und Lüge unterscheiden können
• Verhandlungsgeschick rechtssicher praktizieren

Entscheidend sind die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt. Denn oft ergibt sich nur eine Gelegenheit die wesentlichen Informationen ans Licht zu bringen.

Trainingsziele:

Unternehmen leben von ihren Innovationen und dem Wissensvorsprung zu Wettbewerbern. ‎Als Betriebs- oder Geschäftsgeheimnis erfahren dabei technische Zeichnungen, Rezepturen aber auch Kundendaten oder M&A-Strategiepapiere einen besonderen Schutz durch den Gesetzgeber. 

Viele Unternehmen treffen organisatorische und technische Maßnahmen, die vermeiden, dass ihr Know-how durch den Zugriff Nichtberechtigter aus dem Unternehmen abfließen kann. Aber eine große Gefahr geht von den eigenen Mitarbeitern aus, die berechtigten Zugang zu schützenswerten Dokumenten haben und die das Unternehmen verlassen oder gekündigt wurden. 

Die Motivation Betriebsgeheimnisse mitzunehmen ist durchaus sehr unterschiedlich. Teils suchen Mitarbeiter ihren eigenen Vorteil, indem sie Dokumente gegen Geld an konkurrierende Unternehmen verkaufen. Andere  erhoffen sich durch die Mitnahme von Dokumenten eine bessere Verhandlungsposition bei Einstellungsgesprächen. Aber auch Mitarbeiter, die sich in der gleichen Branche selbständig machen, versprechen sich eine willkommene Starthilfe. 

Fällt ein Geheimnisverrat auf, gestalten sich die Ermittlungen und die Rechtsverfolgung als sehr komplex und schwierig. Häufig scheitern Unternehmen, ihre Position durchzusetzen, obwohl die Verwertung der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse im neuen Umfeld der ehemaligen Mitarbeiter klar zu erkennen ist. 

Die ACFE-Herbsttagung widmet sich einen Tag ausschließlich dieser Thematik. Unternehmen, Interne Ermittler, Rechtsanwälte und Ermittlungsbehörden stellen praxiserprobte Strategien vor, die schnelles Handeln und eine koordinierte Zusammenarbeit aller internen und externen Stellen gewährleisten. Neben den repressiven Maßnahmen widmet sich die ACFE-Herbsttagung auch der Prävention geheimnisgeschützter Dokumente, um möglichen Tätern einen Schritt voraus zu sein!

Tagungstarife:

Mitglieder und Fördermitglieder des German Chapter ACFE e.V. (200 Euro)
Nicht-Mitglied / externer Teilnehmer (400 Euro) 

Im Anschluß an die Tagung findet ab 16:30 Uhr eine rund einstündige exklusive Besucherführung im ZDF statt.