Diese Frage kommt regelmäßig z.B. bei einem Tag der offenen Tür o.ä. in unseren Logenräumen. Denn, so wie jeder Besucher ein bestimmtes Weltbild mitbringt, so klingt es aus den Fragen heraus. Dieses Weltbild wurde einmal erworben und dann wird nur noch das reingelassen, was dieses Weltbild stützt. Neue Wissensaufnahme ist dann nicht mehr vorurteilslos, sondern es wird selektiv das aufgenommen, was zu dem Vorhandenen passt.
Darum ist es für uns Brüder auch nicht nur schwer eine passende Antwort zu haben, sondern sie muss auch einfach und verständlich sein um durch die Vorurteile hindurch zu dringen. Gestern beim virtuellen Brüderabend mit meinen Berliner Brüdern kam das Stichwort, das oben die Überschrift bildet und nun für uns Luckauer, eine Zusammenfassung einer möglichen Antwort:
Aus der Tradition gibt es noch einige weitere Lebensbereiche, wo wir diese Trennung gern haben und weiterzuführen gedenken. Nehmen wir nur ein passendes Beispiel:
Es ist Tag der offenen Tür beim Männergesangverein „Frohsinn von 1848“ in Berlin. Es kommt ein Gast und bewundert die Uniformen, die Bilder an den Wänden und die Pokale und Ehrenplaketten. Dann stellt er die Frage: …und warum habt ihr keine Frauen im Verein? Der Sänger, der die Führung macht ist zunächst platt…Dann wird er erklären, dass es auch einige Frauenchöre gibt in Berlin und auch gemischte Chöre. Überall ist die Frage erlaubt, warum habt Ihr nicht das andere Geschlecht auch im Verein?
Der Angesprochene wird also erzählen: es gibt auch Frauenchöre und gemischte Chöre und alle singen eine eigene Literatur und manche Stücke sind auch ähnlich gesetzt. Als Besucher eines Konzertes werde ich dann feststellen, dass es wunderschön klingt wenn der 1.und 2.Sopran singt und vom 1.und 2. Alt begleitet wird. Dasselbe ist bei einem Männerchorkonzert zu hören. Manchmal, bei einem besonderen Fest treffen sich 1000 Sänger/innen in der Liederhalle. Das sind zusammengestellt mehrere Chöre, Frauen und Männer. Und wir hören dann Passagen im Lied, mit Frauenstimmen, andere Passage mit Männerstimmen und dann gibt es einen Teil wo alle gemeinsam singen.
Ist das begeisternde Konzert vorbei, dann lösen sich die 1000 Sänger wieder auf und erleben in der Folgezeit dann wieder ihren Männerchor und Frauenchor getrennt in den Arbeiten.
Bei uns Freimaurern ist es ähnlich. Es gibt viele Stimmen in jeder Loge und wir arbeiten getrennt, damit wir auch alle zur Sprache kommen. Da nimmt der Bruder aus dem Bass sich zurück, damit der Bruder Tenor zu Wort kommen kann. Kaum vorstellbar, dass sich das auch noch verdoppelt mit der Geschlechterzahl…
Und keiner von denen hat „Recht“, sondern es sind die Unterschiede der Stimmen herauszuhören. Es ist schwer genug, sich manchmal zurück zu halten mit Äußerungen der absoluten Wahrheit wie: du singst zu viel, du denkst zu viel, du redest zu viel.
Dann gibt es da noch die Schwester Lydia, meine Frau. Wenn ich mir vorstelle, bei Allem würde meine Frau zuhause auch noch vermuten, bei uns in der Loge kämpfen auch noch Frauen mit um die Meinungshoheit, dann würde die sicher eifersüchtig und würde mich nicht mehr zur Loge lassen
Euer Bruder Heinrich
Tröbitz den 02. 03. 2021
Die Johannesloge „Zum Leoparden“ hat die Telefonnummer 03544 55 76 430 mit Anrufbeantworter.
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