Deutschlands erstes Recyclinghaus am Kronsberg in Hannover am 04.05.2022

17:00-19:00

Liebe Mitgliedsdamen und Interessentinnen,

das hannoversche Traditionsunternehmen Gundlach sowie die Bewohner des Einfamilienhauses bieten uns die Möglichkeit, das in 2019 fertig gestellte, bundesweit erste Recyclinghaus am Kronsberg zu besichtigen. Seid dabei, ganz analog!

Mehrere Auszeichnungen und Anerkennungen wie z.B. Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022, Innovationspreis 2021 des BFW, Holzbaupreis Niedersachsen 2020, Deutscher Fassadenpreis 2020, Bundespreis Umwelt & Bauen 2020 des BMU sprechen für sich.

Wo:       Am Treppenkamp 1,30359 Hannover-Kronsberg

Wann: 4. Mai 2022 von 17.00 – 18.00 Uhr

Am Kronsberg werden uns die projektverantwortliche Mitarbeiterin Frau Stubendorff und aus der Geschäftsführung Frau Otto sowie Herr Gerbens der Firma Gundlach uns in Empfang nehmen und alles über das Projekt erzählen. Wir danken der Firma Gundlach, den Bewohnern des Hauses sowie Diane Huchthausen-Seidler, Deutsche Kreditbank AG für diese exklusive Möglichkeit. Die Besichtigung findet je nach Teilnehmerzahl in zwei Gruppen statt.

Wer möchte, kann sich im Anschluss zum Netzwerken und persönlichen, lockeren Austausch anschließen.

Das Projekt

„Nach drei Jahren Vorbereitungszeit wurde im Sommer 2019 das bundesweit erste Recyclinghaus am Kronsberg fertiggestellt. Vom ehrgeizigen Ziel, ein 100-prozentiges Recyclinghaus zu erstellen, mussten wir uns aufgrund der hohen Bauanforderungen lösen. Aus alt mach neu: Mehr als die Hälfte der verwendeten Baumaterialien konnte für den Neubau wiederverwendet werden.  Alles andere wurde so eingebaut, um es in der Zukunft für neue Bauten weiternutzen zu können.

Viele Baumaterialien konnten recycelt werden

Holztüren aus einem alten Bauernhaus, Fensterrahmen, Ziegelsteine und sogar die Trittschalldämmung sind komplett aus Recyclingmaterial. Eine Besonderheit stellt auch die Fassadendämmung aus recycelten Kakaobohnen-Jutesäcken dar. Heizkörper, Treppenstufen und einige Sichtholzwände aus zerlegten Saunabänken auch. Aber vor allem bei Dichtungen oder Wasserleitungen und konstruktiven Werkstoffen mussten die Architekten von Cityförster Kompromisse schließen, da gebrauchte Baumaterialen oft nicht die Anforderungen der Baunorm erfüllen.

Der Leitgedanke

Das Gebäude wird aus recycelten (wiederverwendeten) und recyclingfähigen (wiederverwendbaren) Bauteilen in recycling gerechter Bauweise (Nutzung und Demontierbarkeit der Bauteile ohne Qualitätsverlust durch z.B. Schadstoffbelastung o.ä.) erstellt. Die Bauteile sollen möglichst aus „gundlach eigenen" oder lokalen Quellen stammen.

Besondere Herausforderungen

Für die Planung des einzigartigen Projekts vergingen knapp drei Jahre. Grund: Es hatte vor allem länger gedauert als angenommen, wiederverwertbare Baumaterialien zu finden und Fachbetriebe, die sie entsprechend recyceln und einbauen. Beispiel Fenster: Der hohe Energiestandard am Standort Kronsberg erlaubt nur dreifachverglaste Fenster, die es aber gebraucht nicht gibt. So musste aus gebrauchten Fenstern die Doppelverglasung ausgebaut und in den alten Rahmen drei neue Scheiben eingebaut werden.   Zudem fehlen für gebrauchte Bauelemente und -materialien entsprechende Normen. Einzelnachweise über die tatsächliche Tragfähigkeit etwa von Stahlträgern ­müssten einzeln erbracht werden, weshalb wir uns für eine Tragstruktur aus leimfreiem Holz entschieden haben.

Learning by Doing: Das Leuchtturmprojekt soll weitgehend fehlende Erfahrungswerte erbringen und so eine Grundlage für weitere Recycling-Bauprojekte schaffen. Das Architektur­büro CITY­FÖRSTER sowie Partner aus der Bau- und Materialforschung, der Tragwerksplanung, der thermischen Bauphysik und des Bauteilrecyclings sind am Recyclinghaus kooperierend beteiligt.“

Quelle: Deutschlands erstes Recyclinghaus | Gundlach Bau - Mit gutem Gefühl (gundlach-bau.de), 23.02.2022

 

Veranstaltet von: