Online Buchvorstellung: Dr. Sara Berger Ich gebe zu, dass mir manchmal die Hände zitterten Hilfe für verfolgte Juden in Italien 1943 bis 1945 am 04.11.2021

Livestream www.gdw-berlin.de/livestream
(Google Maps)
19:00

Sehr geehrte Damen und Herren,


die Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand lädt Sie sehr
herzlich zu einer Online-Buchvorstellung ein:
Dr. Sara Berger
Ich gebe zu, dass mir manchmal die Hände zitterten
Hilfe für verfolgte Juden in Italien 1943 bis 1945

Donnerstag, 4. November 2021, 19 Uhr

im Livestream unter www.gdw-berlin.de/livestream



Unterm faschistischen Regime wurden Jüdinnen und Juden seit der Einführung der antijüdischen
Gesetzgebung 1938 rechtlich verfolgt, dennoch schützte Italien sie bis 1943 vor dem Zugriff des
deutschen Bündnispartners. Nach der deutschen Besetzung des Landes im September 1943 und
der Einrichtung einer Kollaborationsregierung unter Mussolini waren auch die Jüdinnen und Juden
in Nord- und Mittelitalien ihres Lebens nicht mehr sicher:
Etwa vier Fünftel der ausländischen und italienischen Jüdinnen und Juden konnten sich im
besetzten Italien dem Zugriff der Faschisten und Nationalsozialisten entziehen. Tausende
versuchten mit und ohne ortskundige Helferinnen und Helfer die Flucht in das durch die Alliierten
befreite Süditalien oder in die sichere Schweiz. Die seit 1939 operierende Hilfsdelegation für
jüdische Emigranten (Delasem) arbeitete im Untergrund mit Vertretern der Kurie verschiedener
Städte zusammen, um Gelder an Hilfsbedürftige zu verteilen, Fluchtmöglichkeiten zu suchen und
Verstecke zu finden. Kirchliche Netzwerke ermöglichten die Aufnahme jüdischer Männer, Frauen
und Kinder in Klöstern und anderen katholischen Einrichtungen. Mehrere tausend Jüdinnen und
Juden konnten in den Städten untertauchen, weil ihnen städtische Angestellte und Druckereien
falsche Ausweispapiere verschafften. Möglichkeiten zum Untertauchen bestanden aber auch in
abgelegenen Dörfern und Kleinstädten. Angehörige des politischen Widerstands, nichtjüdische
Verwandte, Freunde und Bekannte boten Verfolgten Unterkunft und Hilfe und retteten ihnen so
vielerorts das Leben.

Sara Berger ist seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz Bauer Institut und zuständig für
die Ausstellungen des Instituts. Sie hat Geschichte, Sozialpsychologie und Italienische
Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Im Jahr 2011 wurde sie dort mit
einer Studie über die Vernichtungslager der „Aktion Reinhardt“ promoviert. In den Jahren danach
konzipierte und organisierte sie Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Judenverfolgung in
Europa 1938–1943. Zwischen 2012 und 2017 bearbeitete sie im Rahmen des Editionsprojekts „Die
Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland
1933–1945“ den Teilbereich Italien.
In ihrem Vortrag stellt Dr. Sara Berger die Hilfe für verfolgte Juden in Italien 1943 bis 1945 vor. Ihre
gleichnamige Studie ist als jüngster Band der Schriftenreihe der Gedenkstätte Stille Helden 2021 im
Lukas Verlag erschienen, hat 536 S. und kostet 25 €.

Über Ihre Teilnahme an der Online-Buchvorstellung würden wir uns sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Johannes Tuchel
Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand

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