Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Unterstützerinnen und Unterstützer des Melbbades,

die Machbarkeitsstudie, die die Bundesstadt Bonn zum Neubau des Melbbad-Betriebsgebäudes im Frühjahr in Auftrag gegeben hat, ist fertig. Herausgekommen sind zwei wunderschöne Entwürfe, die beide - nach einhelliger Auffassung des Vereinsvorstands - unsere Wünsche nach Erhalt des Melbbades als Grüne Oase erfüllen und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

In der eingeschossigen Variante sind die Räumlichkeiten (v.l.n.r.) für die Freibad-Gastronomie, Sanitär- und Umkleideräume, Erste Hilfe Raum, Badeingang sowie Büro- und Sozialräume für die Mitarbeiter des Bades praktisch vollkommen in den Hang integriert.

Die dreigeschossige Variante baut auf dem gleichen Untergeschoss auf und beheimatet zusätzlich in der zweiten und dritten Etage eine Sporthalle mit den dazugehörigen Umkleide- und Nebenräumen sowie in der dritten Etage ein Dachrestaurant mit offener Dachterrasse. Über separate Zuwegungen von der Trierer Straße sind beide Etagen direkt erreichbar und damit das ganze Jahr nutzbar.

Beide Entwürfe halten wir für hervorragend geeignet. Für den Freibadbetrieb ist aus unserer Sicht die eingeschossige Variante vollkommen ausreichend. Sie erfüllt in geradezu perfekter Art und Weise alle Wünsche nach Erhalt des Melbbades als "Grüne Oase". Sofern die Bundesstadt Bonn aus übergeordneten Gründen die dreigeschossige Variante bevorzugt, ist das aus unserer Sicht aber ebenso vollkommen akzeptabel.

Leider konnte ich Sie nicht, wie im Newsletter 11 angekündigt, schon im Juli dieses Jahres über die Fortschritte bei der Planung des neuen Melbbad-Gebäudes unterrichten, da u.a. Kostenermittlung und Zeitplanung aufgrund der Einschaltung von Sonderfachleuten für Bodengutachten, Statik und Technische Gebäudeausstattung länger gedauert hatten, als gedacht.

Dafür liegen nun aber belastbare Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor, an denen auch das Städtische Gebäudemanagement als zukünftiger Bauherr intensiv mitgewirkt hat. Weder ist bei der maximal dreigeschossigen Bebauung eine Pfahlgründung, noch sind besondere Hangabstützungsmaßnahmen beim Abriss des alten Betriebsgebäudes erforderlich, wenn zeitnah der Neubau errichtet wird. Dennoch liegen die Kostenberechnungen mit rund 10 Millionen Euro für die eingeschossige bzw. 13,5 Millionen Euro für die dreigeschossige Variante vergleichsweise hoch und nahe beieinander: Denn der Kostenblock für Abriss, Tiefbau und Erneuerung der kompletten Badtechnik ist in beiden Varianten gleich.

Nicht erfreulich hingegen ist die zeitliche Perspektive, die in der Machbarkeitsstudie dargestellt ist. Weil eine Finanzierung im laufenden Doppelhaushalt 2021/22 nicht möglich ist und Planung, Ausschreibung und Vergabe Vorlaufzeit erfordern, soll der Abriss des Altgebäudes erst im Sommer 2023 starten, mit anschließendem Neubaubeginn. Eine Wiedereröffnung des Melbbades wäre dann erst zum Sommer 2025 wahrscheinlich. In der gemeinsamen Planungsgruppe mit der Bundesstadt Bonn haben wir deshalb bereits auf eine beschleunigte Realisierung des Projektes gedrängt.

Denn der Förderverein sieht die frühestmögliche Öffnung des Bades mit einem fertigen Neubau bis zum Beginn der Schwimmsaison 2024 als elementar an! Nur so wird dem eindeutigen Ergebnis des Bürgerentscheides vom 28. November 2020, in dem 74.955 Wahlberechtigte für den "Erhalt des Melbbades" stimmten, politisch und rechtlich Genüge getan. Schließlich schloss dessen Formulierung ja nicht nur die Architektur, sondern auch den Erhalt der Badfunktion ein.

Jede spätere Öffnung, z.B. 2025 oder gar später, würde - unterstützt von Verein und Bürgerinitiative - eine starke und gesellschaftlich breit aufgestellte Forderung nach einer Interimslösung auslösen. Aufgrund der Baufälligkeit der Badgebäude (TÜV-Gutachten, März 2021) und der geplanten Verlagerung der Badtechnik in den Hangbereich, wäre diese nur außerhalb des Badbereiches machbar und würde erhebliche Investitionen nur für die Übergangszeit erfordern. Die zügige Fertigstellung des Neubaus, z.B. durch einen Generalunternehmer, stellt deshalb auch unter wirtschaftlichen Aspekten die für Bürger, Politik und Verwaltung vorteilhafteste Lösung dar.

Gerade weil das Bad derzeit geschlossen ist, ist eine aktive Interessenvertretung durch den Verein besonders wichtig. Bleiben Sie uns als Mitglied treu, um unseren Forderungen in der Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung "Gewicht" zu verleihen! Über eine Aussetzung des Mitgliedsbeitrages werden wir in der kommenden Mitgliederversammlung beraten.

Es braucht sicher noch viel Arbeit und Geduld, bis wir wieder in unserem Melbbad schwimmen können. Aber es gibt jetzt eine wunderschöne, konkrete und gerechnete Vision, die dann über viele Jahre nicht nur uns, sondern besonders auch unsere Kinder und Kindeskinder erfreuen wird.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Achim Dehnen